Der Tag beginnt wolkenlos mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein! Es geht weiter das Tal hinauf, der Weg ist nach wie vor erstaunlich gut in Schuss. Unterwegs komme ich an Bauarbeitern vorbei, die den Weg ausbessern. Warum sie das tun, erschließt sich mir nicht, denn der Weg endet später einfach im Nichts. Vielleicht werden die Herrschaften aus der Glenfinnan Lodge hier noch mit dem Geländewagen hochgekarrt, wer weiß.
Es geht weiter Richtung Glen Dessary, der Weg steigt kontinuierlich an, bis er einen Pass erreicht und verschwindet dort langsam aber sicher. Hier soll es auf einem Fußpfad weitergehen, den ich aber beim besten Willen nicht entdecken kann. Also geht es weglos weiter. Anfangs fällt es mir schwer zu beurteilen, ob der Untergrund mein Gewicht hält und so sinke ich ab und an bis zu den Knien in Morastlöcher. Das ist nicht schön, aber die daraus resultierende Lernkurve ist ziemlich steil und nach ein paar Fehltritten bessert sich das Urteilsvermögen sehr schnell.
Die Landschaft ist grandios und abgesehen von Glen Coe so viel schöner als der West Highland Way. Ich orientiere mich Richtung Talausgang, wo eine kleine Brücke den Allt Cuirnean quert. Dort mache ich erstmal eine Pause. Ein paar hundert Meter nach der Brücke verschwindet der Weg wieder und ich laufe wieder zurück. Die kleine Steinpyramide auf der Seite des Flusses, von der ich gekommen bin, habe ich vorher schlicht übersehen und so komme ich auf einem Fußpfad nun deutlich besser voran. An der Mündung in den River Pean mache ich vor der Querung noch einmal eine Pause.
Anschließend geht es dank stepping stones trockenen Fußes über den River Pean weiter auf einen Nadelwald zu. Durch eine matschige Schneise gelange ich auf einen Forstweg und von dort weiter Richtung A’Chuil Bothy, mein heutiges Tagesziel.
Die Tagesetappen grob um bothies herum zu planen ist völlig OK, aber sich komplett auf bothies als Übernachtungsmöglichkeit zu verlassen ist wohl eher fahrlässig. Man weiß nie, ob die bothies bereits vollständig belegt sind, wenn man ankommt und müsste dann entweder bis zur nächsten weiterlaufen oder eben außerhalb der Bothy übernachten. Ein Zelt mitzunehmen ist in meinen Augen daher Pflicht.
Die beiden Frauen an der Corryhully Bothy meinten, dass CorryHully eine Fünf-Sterne-Bothy sei, weil sie Fenster mit Scheiben und eine relativ neue Tür hatte. Nun, dann muss A’Chuil wohl das Mirage unter den Bothies sein: Es gibt zwei separate Räume, von denen einer nochmals unterteilt ist und einen kleinen Flur. Einer der Räume ist frisch gestrichen, jeder Raum hat eine Feuerstelle unterteilt. Luxus pur. In einem der Räume liegen schon Sachen, also richte ich mich in dem zweiten Raum ein. Nach einer Katzenwäsche an dem Bach, der nebenan verläuft, und einem Tee genieße ich den Nachmittag. Irgendwann taucht ein älterer Herr auf, der zu den Sachen aus dem anderen Raum gehört und wir unterhalten uns ganz nett. Das abendliche Feuer muss leider ausfallen, weil das Holz einfach zu nass ist.
Deep blue sky, sun is shining, what a nice morning! I start walking north and follow the Glen. The path is in excellent conditions and at some point there are some workers who work on the path. I do not know exactly why that work is done because this is not an official long distance path and it eventually disappears further up the Glen. Maybe hunting parties from Glenfinnan Lodge use this path regularly… who knows.
Continuing towards Glen Dessary the path constantly gains altitude until finally a pass is reached where it slowly disappears. According to maps and route description there should be footpath. But I do not find it so I carry on pathless. At first it was a bit challenging to determine whether the ground would carry my weight. Sometimes i sink in bog up to my knees which is not very pleasant. But it helps to develop a sound judgement very fast.
Scenery is truly breathtaking and so much more beautiful than what I have seen at the West Highland Way last year. I work my way through the valley towards a small bridge crossing Allt Cuirnean. Time for a break. Shortly after leaving the bridge the path ends once again and I decide to turn around and walk back to that bridge. While trying to figure out where I went wrong I noticed a little stone pyramid at that side of the bridge I came from. Gotcha! Walking on a solid ground made for some good progress. At the mouth of River Pean there is time for another short break before crossing over.
Thanks to some stepping stones my feet did not get wetter than they already are. Following an boggy aisle through a patch of wood I finally reach a forest track that runs to A’Chuil Bothy where I stay tonight.
Planning daily mileage roughly around bothies is possible but you should not completely rely on bothies. There always is a chance that they are full and you either have to carry on to the next bothy or camp outside. So it is always recommended to carry a tent.
The ladies I met the evening before ratet Corryhully Bothy a five-star-bothy because it had windows and a relatively new door. Having two separate rooms, a small corridor and the rooms being painted freshly and each having a fireplace A’Chuil must be rated Mirage-Class. There are some personal belongings in the first room so I choose to stay at the empty second room. After having a quick catlick at the creek next to the Bothy I enjoyed some hot cups of tea and relaxed. Late afternoon an elderly gentleman arrived and we had a nice chat. Unfortunately we had to forego a fire due to wet timber.