Ich habe früher mir selbst und zwischendurch auch anderen immer mal wieder die Frage gestellt, wie man das wohl hinbekommt, ein halbes Jahr lang das normale Leben hinter sich zu lassen.
Haus, Auto, Boot, Job, wo bleibt das alles ein halbes Jahr lang, wovon lebe ich unterwegs in dieser Zeit?
Antworten habe ich viele bekommen.
Schlaufüchse werden jetzt vielleicht sagen „wie wär’s mit Sparen?“.
Ja, auch das hilft! 😉
Die vielleicht radikalste erhaltene Antwort war:
Job gekündigt, Haus verkauft, Habseligkeiten verkauft, die wenigen Reste in Miet-Storage gepackt oder bei Bekannten/Verwandten untergestellt. Fertig. Man drückt für sein Leben nicht nur die „Pause-“, sondern direkt auch noch die große „Reset-Taste“ hinterher.
Das kann ich mir aber überhaupt nicht vorstellen. „Pause“ reicht mir.
Auch Variationen dessen wären eher nicht meins.
WIE habe ich das nun also für mich gelöst?
So radikal, wie gesagt, sicherlich nicht.
Mir waren ein paar Dinge wichtig:
- Job nicht kündigen.
- Wohnung nicht kündigen.
- Haushalt nicht auflösen.
- Auto nicht verkaufen.
- Nach der Auszeit eine Perspektive und wieder ein „geregeltes Leben“ haben.
Ob und wenn ja, WIE das alles zu regeln ist, hängt sicher von vielen Faktoren ab.
In einem Betrieb mit rund 1.100 Beschäftigten funktioniert es sicherlich eher als mit 100 oder weniger Beschäftigten.
Wenn man nicht zufällig selbst der Geschäftsleiter ist 😁, dann ist die Grundlage dafür zunächst mal die Bereitschaft der direkten Führungskräfte, jemanden für den gewünschten Zeitraum „ziehen“ zu lassen. Ohne das geht es nicht. Wie ich ja leider auch schon selbst erfahren durfte.
In meiner aktuellen Abteilung war das glücklicherweise kein Problem, also Haken dran und dankbar dafür sein! 🙂
Dann stellte sich die Frage „unbezahlter Urlaub“ ja oder nein?
Die Antwort für mich war „Nein“, weil ich nicht aus Kranken- und Sozialversicherung usw. herausfallen wollte, was ansonsten nach 30 Tagen automatisch passiert.
Die gemeinsam gefundene Lösung dafür und damit automatisch auch für ziemlich alle anderen Punkte meiner Liste war ein Teilzeitvertrag mit einer zusätzlichen, individuellen Vereinbarung. 12 Monate Laufzeit, Reduzierung auf 50% der normalen Arbeitszeit, danach wieder normal in Vollzeit tätig. Anstatt 12 Monate halbtags zu arbeiten, bin ich in den ersten sechs Monaten Vollzeit arbeiten gegangen und habe entsprechend Überstunden aufgebaut, die ich in den zweiten sechs Monaten, in denen ich unterwegs bin, wieder abbaue.
So läuft der Arbeitsvertrag weiter, ich habe eine berufliche Perspektive nach der Rückkehr, Sozialsysteme usw., das läuft alles normal weiter.
Wohnung, Auto und Habseligkeiten können bleiben.
Ja, das wäre mit Sparen/Rücklagen auch dann gegangen, wenn ich unbezahlten Urlaub genommen hätte. Aber so werden viele der hier in Deutschland weiterlaufenden monatlichen Kosten durch das anteilige Gehalt gedeckt und ich musste nicht über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg sparen.
Durch Erspartes komme ich für das halbe Jahr ungefähr bei meinem normalen Gehalt aus und habe noch einen kleinen Puffer für Unvorhergesehenes.
Das ist mein WIE!
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I used to ask myself and occasionally others how to manage leaving normal life behind for half a year.
House, car, boat, job, where does it all go for six months, how do I live on the road during this time?
I got a lot of answers.
Smart people might say “how about saving?”. Yes, that also helps! 😉
Perhaps the most radical answer received was: quit my job, sold the house, sold my belongings, packed the few leftovers into rental storage or left them with friends/relatives. That’s it. It’s not just pressing “pause” for your life, but also the “reset button” afterwards.
But I can’t imagine that at all. Hitting “Pause” is more than enough for me.
Even variations of this would not be my cup of tea.
So HOW did I solve this for myself? Certainly not that in such a radical way.
A few things were important to me:
– Don’t quit your job.
– Do not cancel the apartment.
– Do not break up the household.
– Don’t sell the car.
– Have a perspective and a “regular life” again after the leave of absence.
How to arrange all that and whether it is even possible, certainly depends on many factors.
Working at a company with around 1,100 employees does probably make things easier compared to businesses with about 100 or less employees.
Unless you happen to be the manager yourself 😁, the basis for this is the willingness of the direct managers to let someone “go” for the desired period of time. Without that it simply doesn’t work. As I have unfortunately already experienced myself.
Fortunately, this wasn’t a problem in my current department. Check! I am grateful for that kindness! 🙂
Then the question arose: “unpaid leave” yes or no?
The answer for me was „no“ because I didn’t want to be out of health insurance, social security systems, etc., which otherwise happens automatically after 30 days.
The solution we found together, and therefore also the solution for pretty much all the other items on my list, was a part-time contract with an additional, individual agreement. 12 month term, reduction to 50% of normal working hours, afterward full-time work again. Instead of working part-time for 12 months, I worked full-time for the first six months and doing so built up overtime, which will be reduced in the second six months while I am away.
As a result the employment contract continues, I have a perspective after my return, social systems, etc., everything continues as normal. No reason to sell the apartment, car or belongings.
Yes, that would have been possible with savings even if I had taken unpaid leave. But many of the ongoing monthly costs here in Germany are covered by the part time salary and it did not take me ages to save up.
Thanks to savings, I can get by on roughly my normal salary during the time of my hike and still have a small buffer for unforeseen events.
This is my HOW-TO!