Ich bin nach einer ruhigen Nacht früh wach und packe zusammen. Das Wetter ist wieder toll und so laufe bzw. humple ich gedankenverloren los, genieße den malerischen Anblick der Landschaft im morgendlichen Dunst – und stehe plötzlich mit den Füßen im Wasser. Huch. Ich hätte ein paar hundert Meter zuvor an einer Ruine anders laufen müssen. Macht aber nichts, es ist einfach schön hier und ich nehme den kleinen Irrtum mit Humor.
Ibuprofen und auch Paracetamol schlagen leider überhaupt nicht an, was mich nicht nur sehr langsam vorankommen lässt, sondern mir im Lauf der Zeit auch ein paar Mal das Wasser in die Augen steigen lässt. Meine Befürchtung von vorgestern hat sich denn auch bestätigt, für den dreistündigen Weg habe ich nun knapp sechs Stunden gebraucht.
Weiter geht es heute nicht mehr und deshalb zelte ich für ein Pfund auf einer Wiese. Die Dame, bei der ich bezahle zaubert aus einer Kühlbox im Auto noch eine Dose Cola Light, die sie mir schenkt und ein großes Knicklicht fürs Zelt. Sie haben hier Probleme mit einem Fuchs, der Lämmer reißt und sind deshalb nachts verstärkt mit Autos und Gewehren unterwegs, um dem ein Ende zu bereiten.
Hier gibt es einen großzügigen Parkplatz für die Wochenendausflügler und ich spreche einen Mann an, der gerade ankommt. Er meint, das Wetter würde eventuell umschlagen und falls das so kommt, nimmt er mich morgen gerne mit. Super. Das Knie wird sich, da bin ich mir mittlerweile leider relativ sicher, wohl nicht mehr erholen. Es heisst also schon wieder: Abbruch des Urlaubs.
Die Nacht wird tatsächlich eher unruhig, die Leute nehmen die Fuchsjagd offensichtlich nicht auf die leichte Schulter. Am nächsten Morgen ist es bewölkt und ich freue mich darüber. Denn schlechtes Wetter heisst, dass ich mitgenommen werde. Aber denkste. Anstatt ganz rauszufahren, will meine Mitfahrgelegenheit lieber nur ein oder zwei Täler weiterfahren und dort noch wandern gehen. Schade.
Ich packe zusammen. Der Parkplatz ist voll, es ist Sonntag und ich hoffe, dass mich eines der Autos mitnehmen wird. Die ersten vier oder fünf Autos sind entweder überladen, fahren ebenfalls nur bis ins nächste Tal oder es sind Arschlöcher am Steuer, die tun als verstünden sie mich nicht.
Mittags dann kommt ein Mädel an, das mir in Barrisdale schon aufgefallen war. Ich frage, ob sie mich mitnehmen könne und habe Glück: Sie muss zwar nach Edinburgh, kann mich aber in Spean Bridge absetzen. Von dort ist es nicht weit bis Ft. William. Perfekt!
I had a quiet night, got up early and packed up. Lost in thought, I started hobbling towards Kinloch Hourn. Weather is fantastic, I enjoy the picturesque scenery, morning mist supporting a very dreamy mood. Unexpectedly I set foot into water. Oops. Taking in the scenery and mood I must have missed a junction at a small ruin some hundred yards before. I have to laugh at myself and take it easy.
As Ibuprofen and Paracetamol do not work, my progress is very slow. Every now and then pain pushes tears into my eyes. It took me six hours instead of three to finally reach Kinloch Hourn.
I was completely exhausted and there was no way to carry on today. Camping at a meadow next to a small stream was one pound per night so I pitched my tent and looked for someone to pay the fee. While paying the lady pops a can of coke light out of a cooler at her car for free – some sort of well appreciated „trail magic“. I also get a large glow stick to attach it to my tent. There is a fox in this area tearing lambs and people take that issue serious. I was told that there would be some activity going on at night to hunt that fox down.
There is a relatively large parking lot for weekenders and I start asking people for a hitch hike. A fellow arriving said that if the weather forecast is right and weather changes he will give me ride next morning. That’s nice.
Unfortunately I am sure that the knee would not become better so it’s sort of a deja-vu:
I will have to cancel my holiday once again. Fuck.
The night was somewhat uneasy, cars, quad bikes, shooting, people were hunting that fox. Next morning the sky was overcast which made me happy because of the hitch hike I agreed with yesterday. But instead of leaving that area the lad decided to continue walking in another area. He offered to give me a ride but I refused.
I pack up. The parking lot is full of cars, it’s Sunday and I hope someone would give me a lift. The first cars leaving were either full, not leaving the area or driven by assholes pretending not to understand me.
At noon a maid I noticed camping at Barrisdale arrived and I finally had good luck: She was heading to Edinburgh but will drop me off at Spean Bridge, which is not far from Fort William. Perfect!