01. August 2017
Im Laufe der letzten beiden Wochen habe ich auf dem Pennine Way verschiedene Leute getroffen, bin eine zeitlang mit ihnen gewandert, habe sie tagsüber unterwegs immer mal wieder getroffen oder man hat sich abends im Pub oder auf den Campingplätzen/ an den B&Bs wiedergesehen.
Den einen oder die andere über mehrere Tage hinweg, manchen nur einmal, wieder andere habe ich ein paar Tage lang gar nicht gesehen und dann gab es plötzlich ein unerwartetes Wiedersehen.
Jeder von uns hat seinen eigenen Rhythmus beim Laufen, ist schneller oder langsamer unterwegs, macht tagsüber kaum oder mehrmals Pause, die einen haben nur bis Tag X Zeit, die Wanderung zu beenden, andere haben kein Zeitlimit und lassen sich treiben. Jeder wandert nach seinen ganz persönlichen Vorstellungen seinen individuellen Weg.
Diese Begegnungen gehören für mich definitiv zum Wandern dazu und machen unter anderem den Reiz aus, unterwegs zu sein. Man trifft Menschen aus nahezu aller Welt und allen möglichen gesellschaftlichen Schichten. Von Rentner über den Besitzer mehrerer Pharmaunternehmen, Softwareentwickler, Lehrer, Autoren bis hin zu Schülern, Studenten, Menschen die sich eine Auszeit nehmen, usw.
In diesen Momenten spielen Beruf, Alter, arm oder reich keinerlei Rolle.
Wir sind alle hier draußen, um eine schöne Zeit zu haben, sind allesamt dem gleichen Wetter und Matsch ausgesetzt, es gibt keine Unterschiede zwischen den Menschen. Jeder freut sich, dem anderen zu begegnen, alle gehen offen und freundlich aufeinander zu.
Wenn jemandem etwas nicht passt, wird das ohne Hintergedanken offen angesprochen.
Über diese Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander würde ich mich im beruflichen wie privaten Alltag sehr freuen, wo stattdessen leider lieber in Abwesenheit des einzelnen übereinander als miteinander gesprochen wird.
During the last two weeks on the Pennine Way I met many people, walked with them, flip-flopped with them or met them in the evenings at pubs or accommodation.
Have seen some of them for many days in a row, some only once, haven’t seen some for days and was happy to see them again unexpectedly.
All of us have our own rhythm when walking, some are faster, some slower, need or want to have breaks. Some have a tight schedule, others walk without a fixed schedule or end date. Everyone hikes his/her own hike.
Encounters like these are an important part of walking for me. Meeting people from nearly all over the world, of all social ranks. Retired people, owners of some pharmacological companies, teachers, authors, students, people who have a sabbatical to name a few.
Job, age, arm or rich – none of these are important while walking.
We are all here to have a good time, everybody has to deal with the same weather and mud, differences between people do not exist. Everyone is happy to meet people, people are open-minded and friendly.
If something is unpleasant, people tell you directly and without hidden agenda.
I would love to see more honesty and openness like this in everyday life – in private life as well as at work where sometimes people prefer to talk about people being absent instead of talking to each other